Genosse sollten sich erst mal schlau machen — Diskussion um gefällte Straßenbäume in Birresdorf
Der Grafschafter SPD-Vorsitzende Günter Bach sollte sich erst einmal schlau machen, bevor er wilde Gerüchte in Form von Pressemeldungen in die Welt setzt, so der Grafschafter CDU-Vorsitzende Michael Schneider zu den SPD-Verlautbarungen um gefällte Bäume in der Simmelgartenstraße in Birresdorf. Wie Schneider jetzt als Gemeindratsmitglied auf der Basis seiner schriftlichen Anfrage von Bürgermeister Achim Juchem erfuhr, hat es mit der Aktion in Birresdorf offenbar seine volle Ordnung. Sie geschah auf der Basis einer gesicherten Beschlusslage, im Einvernehmen mit Ortsvorsteher und Ortsbeirat sowie mit Zustimmung und Unterstützung der Anwohner. So hatte der Bauausschuss der Gemeinde im Jahr 2003 einstimmig aufgrund eines ebenfalls einstimmigen Beschluss des Ortsbeirates Birresdorf beschlossen, die Bäume entfernen zu lassen. Hintergrund der Angelegenheit waren Beschwerden der Straßenanwohner über die zu großen und hohen Bäume in der Simmelsgartenstraße, die mit Ihren weit ausladenden Kronen tief in die Privatgrundstücke ragten und teilweise schon Balkone überwucherten. Der Hauptausschuss der Gemeinde hatte dies anschließend vor dem Hintergrund der finanziellen Auswirkungen des Beschlusses ebenfalls beraten. Der damals von der CDU dort initiierte Antrag, die Bäume einem sinnvollen und erforderlichen Rückschnitt zu unterziehen, konnte offenbar nicht erfolgreich in die Tat umgesetzt werden, stellt Michael Schneider fest. Den Beschwerden der Anwohner verschafften diese Maßnahmen keine Abhilfe. Der Ansatz der CDU im Ausschuss sei es damals gewesen, vor einer Fällung der Bäume andere Abhilfe-Versuche nicht zu unterlassen und vor allem der Gemeinde die Kosten der Fäll-Aktion zu ersparen. Wie Bürgermeister Juchem jetzt auf Schneiders Anfrage mitteilte, wurden unter Einbeziehung von Ortsvorsteher, Ortsbeirat und Anwohnern die Bäume nun von einem ausgebildeten Forstwirt unter Mithilfe der Anwohner gefällt. Die Kosten dafür trugen ebenfalls die Anwohner, mit Ausnahme zweier Bäume, die von der Gemeinde wegen mangelnder Standsicherheit entfernt werden mussten. Der Gemeinde entstanden im Zusammenhang mit der Fällung aller Bäume Kosten in Höhe von etwa 400,- Euro für das Fräsen der Wurzelstöcke, da ansonsten Schäden an der Fahrbahndecke sowie den Wasserleitungen zu befürchten gewesen wären. Schließlich teilte Bürgermeister Achim Juchem mit, dass die Anwohner auch die Kosten der Anpflanzung neuer Straßenbäume übernommen hätten. Mit der einvernehmlichen Beseitigung der alten Bäume sowie der Pflanzung der neuen Bäume, die zudem noch von den Anwohnern in Zukunft unentgeltlich gepflegt werden, ist jetzt eine angemessene Lösung gefunden worden, so Gemeinderatsmitglied Michael Schneider abschließend. Den Nebeneffekt, dass die Gemeinde daher zukünftig Geld bei der Grünpflege spart, nehmen wir als Kommunalpolitiker in Zeiten knapper werdender Kassen gerne zur Kenntnis.