Kinderbetreuungsmöglichkeiten dezentral und unter Beteiligung der Eltern ausbauen — CDU-Kreistagsfraktion spricht sich für detailgerechtes Umsetzungskonzept aus
Der Kindertagesstättenplan des Kreises Ahrweiler erfüllt nicht nur die gesetzliche Pflicht des Kreises, eine umfassenden Bedarfsplanung vorzulegen, er markiert auch eine wichtige Wegmarke, die Betreuungssituation von Kindern in unserem Kreis zu verbessern, betonte der Sprecher der Christdemokraten im Kreistag für Jugend und Soziales, Michael Schneider, bei der Kreistagssitzung am vergangenen Freitag. Wegmarke deshalb, weil wir uns seit einigen Jahren im Kreis bereits auf dem richtigen Weg befinden, dezentrale und bedarfsgerechte Angebote weiterzuentwickeln. Die umfangreiche Ausdehnung der Ganztagesplätze in den Kindertagesstätten in unserem Kreis ist eine wichtige Entwicklung der letzten Jahre, weiterhin steht die Ausweitung der Krippenplätze im Kreis auf mittlerweile 120 zu Buche. Schneider warnte vor rein zahlenbasierten Ost-West-Vergleiche bei der Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren, da man Entwicklungen in beiden Teilen Deutschlands über viele Jahrzehnte nicht in wenigen Jahren angleichen könne. Lassen Sie uns vielmehr auf unserer bestehenden Struktur in Rheinland-Pfalz und im Kreis Ahrweiler setzen und die Angebote ausbauen und anpassen. Politik muss die Lebensentscheidungen der Menschen so akzeptieren, wie sie sind, Wahlfreiheit ermöglichen heißt dann auch, die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen, damit wirklich die Entscheidung für oder gegen Berufstätigkeit, für oder gegen die Inanspruchnahme institutioneller Kinderbetreuung ohne materielle Zwänge erfolgen kann. Qualitativer Handlungsbedarf sei im Kreis Ahrweiler beim Ausbau der Betreuungsangebote gegeben und man werde sich als CDU dieser Herausforderung stellen. Die weitere Vorgehensweise werde wesentlich dadurch bestimmt, wie man den zukünftigen Bedarf an Betreuungsplätzen in Einrichtungen beschreiben könne. Über diese Unklarheiten helfe nichts anderes hinweg, als in die Details einzusteigen. Es müsse für alle Gebietskörperschaften oder auch Sozialräume, wie es der Kita-Plan sagt eine Ermittlung stattfinden, in welcher Höhe und auf welche geeignete Art das Betreuungsangebot für Kleinkinder mit Schwerpunkt für die Altergruppe von 2 bis 3 Jahren ausgebaut werden soll. Diese Sichtweise vertreten auch die Fachleute der Fachhochschule Remagen, die den Kita-Plan erarbeitet haben. Es hilft uns dabei wirklich nicht, jetzt und heute irgendwelche Betreuungsquoten als politisches Postulat zu beschließen, ohne zu wissen, wie viele Plätze wir tatsächlich brauchen und vor allem: ohne zu wissen, wo genau wir sie brauchen, betonte Michael Schneider. Die Christdemokraten im Kreistag sehen das Allheilmittel der Zukunft auch nicht ausschließlich darin, die Zahl der reinen Krippenplätze für unter Dreijährige immer weiter zu erhöhen. Unser Focus liegt vielmehr darin, flexible Lösungen gerade für den ländlichen Raum zu finden. Die Möglichkeiten bestehen doch, in unseren Kindertagestätten in den verschiedensten Formen der Altersmischung Kinder verschiedener Alterstufen gemeinsam zu betreuen. Sie werden noch zu selten genutzt und müssen deutlich ausgebaut werden. Auch so könne man den demografischen Wandel beherrschen, indem nicht Regelgruppe für Regelgruppe geschlossen, sondern mehr und mehr Umwandlungen zu altersgemischten Gruppen unter Einbeziehung auch von Schulkindern am Nachmittag stattfinden. Damit könne man das Fortbestehen von Kindergärten in den dörflichen Strukturen sichern. Schließlich erwartet man seitens der CDU in Zukunft auch eine deutlich bessere Zusammenarbeit von Kindertagesstätten und Schulen, insbesondere Grundschulen. Als CDU im Kreis Ahrweiler sieht man sich durch die Ergebnisse dieses Kindertagestättenplanes nachhaltig bestätigt. Als wir im letzten November unseren Parteitagsantrag ´Familienfreundlicher Kreis Ahrweiler‘ verabschiedet haben, haben wir Ergebnisse des Planes wie Übermittagstreuung und Ferienöffnungszeiten vorweggenommen, so Michael Schneider abschließend. Die CDU im Kreistag hat die Verwaltungsvorlage um den Aufruf ergänzt, den Kindertagesstättenplan bald mit Kommunen, freien Trägern, Kindergartenpersonal zu erörtern und mit diesen gemeinsam — vor allem auch unter Einbeziehung der Eltern — in nächster Zeit die Maßnahmen der konkreten Umsetzung zu vereinbaren.