Kommunalpolitik muss Belange aller Generationen berücksichtigen — Grafschafter Christdemokarten treten mit umfangreichem Programm zu Kommunalwahl CDU will noch mehr für Vereine und Ehrenamt tun
40 Jahre Gemeinde Grafschaft sind für die Grafschafter CDU nicht nur ein Grund, zurück zu blicken, sondern vor allem auch im Rahmen ihres Kommunalwahlprogramms 2014–2019 optimistisch nach vorne zu schauen. Es sei gelungen, den liebenswerten dörflichen Charakter der Gemeinde zu erhalten und trotzdem eine moderne und attraktive Kommune zu werden, die im Kreis Ahrweiler und der gesamten Region vorbildlich dastehe, so die Christdemokraten. Weiter heißt es: Unsere CDU-Politik für die Gemeinde Grafschaft ist und bleibt Politik für Menschen. Wir fühlen uns unserer Heimat verbunden und wollen, dass die Menschen nicht nur in der Grafschaft wohnen, sondern sich mit ihr identifizieren, sich aktiv am Dorf- und Vereinsleben beteiligen, die nötigen und gewünschten Einrichtungen der Grundversorgung sowie der Freizeitgestaltung vorfinden. Die CDU spricht sich für aktive Dorfgemeinschaften und Nachbarschaften, vielfältige Vereinsaktivitäten und möglichst viel dörfliche Infrastruktur aus. Wir wollen keine ´Schlafdörfer‘, sondern lebendige Dörfer, so der Grafschafter CDU-Vorsitzende Michael Schneider, der auch Spitzenkandidat seiner Partei auf der Gemeinderatsliste ist. Daher gehören Dorfgemeinschaftshäuser untrennbar zu alle Grafschafter Ortsbezirken und sowie deren kostenfreie Nutzung für Vereine und Initiativen. Eine Erfolgsgeschichte der abgelaufenen Legislaturperiode ist die fast flächendeckende DSL-Versorgung der Grafschafter Dörfer mit einer zeitgemäßen Bandbreite. Die Christdemokraten wollen den Weg in eine moderne Digitalgesellschaft weitergehen und sich für den Ausbau der Mobilfunkanbindung in bislang unterversorgten Dörfern und den LTE-Ausbau in allen Ortsbezirken einsetzen. Dazu gehört auch ein frei zugängliches öffentliches WLAN in den Dörfern, insbesondere in den öffentlichen Gebäuden. Die Rahmenbedingungen für die Einzelhandelsbereiche in Ringen und Gelsdorf sowie für Erhalt und Schaffung von dörflichen Läden gelte es zu erhalten und neu zu schaffen. Die CDU fordert auch die Korrektur von falschen Baumpflanzungen der Vergangenheit durch standortegerechte Neubepflanzung in den Wohngebieten. Zugunsten der jüngeren Grafschafter wird die CDU klare politische Prioritäten setzen. In den Kindertagesstätten gelte es, die Rechtsansprüche für die Ein und Zweijährigen umzusetzen, hier sei man in der Grafschaft schon sehr weit im Vergleich zu anderen Kommunen. Bei der Übernahme der kirchlichen Kitas in Gelsdorf und Lantershofen in die Bau- und Betriebsträgerschaft der Gemeinde und schnelle Schaffung von gleichen hohen Standards wie in den gemeindlichen Kitas. Für die Grundschulen will die CDU ein zweites freiwilliges Ganztagsschulangebot in Leimersdorf, die Ausrüstung der Grundschulen mit elektronischen Schultafeln sowie im Bereich der Verpflegung ein gesundes und frisches Mittagessen für die Kindergarten- und Schulkinder durch Zubereitung in gemeindeeigenen Küchen unter Verwendung regionaler Produkte. Für die Jugendlichen soll es in jedem Dorf pädagogisch betreute Jugendräume geben und die Trendsportarten Skating und Biking sollen ihren Platz im neuen Sport- und Freizeitbereich in Ringen finden. Für Vereine und Ehrenamt will die CDU weitere Förderung, so etwa mehr öffentliche Anerkennung und Wertschätzung für vorbildliches ehrenamtliches Engagement für das Gemeinwesen und innovative Projekte. Beim Sport steht für die CDU der Erhalt der dezentralen Sportanlagen, Sporthallen und Sportplatzgebäude in Bengen, Lantershofen, Leimersdorf, Ringen und Vettelhoven in gemeinsamer Verantwortung mit den Sportvereinen im Vordergrund. Im von der CDU initiierten Sportstättenkonzept der Grafschaft ist vieles abgearbeitet, es stehen noch der Neubau des Sportheims Lantershofen sowie die Sanierung des Naturrasens in Vettelhoven an. Politik für und mit den älteren Menschen in der Grafschaft wird in Zukunft ein immer wichtigeres Thema, so Helga Dohmganz aus Nierendorf, die auf Platz 3 der CDU-Gemeinderatsliste steht. Herausforderungen sind hier barrierearmes oder barrierefreies Gestalten des gewohnten Wohnumfeldes und der öffentlichen Gebäude sowie die Schaffung von neuen seniorengerechten Wohnformen in der Gemeinde. Weiter sollen mit Blick auf das Leben in den Dörfern tagesstrukturierenden Angebote für ältere Mitbürger in ehrenamtlicher Trägerschaft unter Nutzung der Dorfgemeinschaftseinrichtungen oder der kirchlichen Gebäude gefördert werden. Zudem gelte es die Potentiale bürgerschaftliches Engagements älterer Menschen unter Nutzung ihrer Kompetenzen für die Zwecke der Dorfgemeinschaften zu stärken. CDU-Fraktionschef Thomas Schaaf, auf Platz 2 der CDU-Ratsliste platziert, betont die Bedeutung der dezentralen Feuerwehrstrukturen in der Gemeinde Grafschaft, die es zu erhalten gelte. Dazu gehört zeitgemäße Anpassung der persönlichen, technischen und infrastrukturellen Ausstattung unserer Feuerwehr im Rahmen der Fortschreibung des Feuerwehrkonzeptes der Gemeinde. Im Bereich der Gemeindefinanzen stehe die CDU weiterhin für nachhaltige und solide Gemeindefinanzen und die Fortführung der Haushalts- und Finanzpolitik mit Augenmaß. Der Schuldenstand, der aus den notwendigen Investitionen resultiert, soll bei erhöhten Gewerbesteuereinnahmen und verbesserter Haushaltssituation zurückgeführt werden. Für Bürger und Gewerbe müssen Steuererhöhungen jedoch unbedingt vermieden werden. Im Bereich der gewerblichen Ansiedlungen soll HARIBO zu einem wichtigen Standbein entwickelt werden, auch das Projekt Outletcenter wollen die Christdemokraten konsequent weiterverfolgen. Neuen Herausforderungen will sich die CDU stellen, etwa im Bereich Hochwasserschutz im Außenbereich, wo es Untersuchungen geben soll, was sinnvoller Weise zur Abmilderung von Starkregenereignissen getan werden kann. Zum Problemfall Tongrube Leimersdorf sprechen sich die Christdemokraten für eine klare Gangart aus, damit die ausstehenden Abdichtungen endlich erfolgen. Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln wird sich die CDU Grafschaft gegen jedwede Ablagerung belasteter Stoffe in der Grube einsetzen, so Michael Schneider. Im Energiebereich will die CDU konsequente Schritte mit Blick auf die Kommunalisierung der Versorgung gehen, so etwa mit einer großen Holzhackschnitzelanlage im Zentralort Ringen. Auch das Mittelfristziel Stadtwerke Grafschaft mit Blick auf die Vergabe der neuen Stromkonzession an die EVM Koblenz will man nicht aus den Augen verlieren. Windkraft im Gemeindewald kommt für die CDU hingegen nicht in Frage. Güllebecken für Gülle aus Massentierhaltung aus anderen Regionen werden seitens der Christdemokraten für die Grafschaft abgelehnt.