Tonabdichtung von Ablagerungen südlich der Landesstraße 79 fehlt — CDU-Grafschaft betrachtet Entwicklungen an der Tongrube Leimersdorf mit Besorgnis — Gemeindlicher Wirtschaftsweg wird von C.C.-Holding kurzerhand zum Privatweg deklariert
Mit großer Besorgnis betrachtet die CDU-Grafschaft die laufenden Entwicklungen an der Tongrube Leimersdorf. Michael Schneider, CDU-Vorsitzender der Grafschaft, und Günther Armbruster, stellvertretender Ortsvorsteher von Leimersdorf und CDU-Gemeinderatsmitglied, nehmen aus jüngsten Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern des Ortsbezirkes ein ungutes Gefühl hinsichtlich der Pläne der Tongrubenbetreiber C.C. mit. Die C.C. Holding GmbH hat beim Bergamt Rheinland-Pfalz die Erweiterung des Hauptbetriebsplanes beantragt. Als Unverschämtheit betrachten es die CDU-Kommunalpolitiker, dass die Firma aktuell einen gemeindeeigenen Wirtschaftsweg als Privatweg deklariert und mit dem Zusatz Begehen auf eigene Gefahr versieht. Erst fährt man öffentliche Wege kaputt, im Anschluss vereinnahmt man diese per Ausschilderung, um die Leute wegzuhalten, kritisieren Schneider und Armbruster. In Ihrer Stellungnahme zum Erweiterungsvorhaben hat die Gemeinde Grafschaft vor einigen Monaten bereits hohe Hürden für ihr Einvernehmen zu diesem Vorhaben aufgebaut. So muss der Betreiber für den sogenannten Heckweg, der von Oeverich nach Leimersdorf führt, einen Fuß-und Radweg entlang der Landesstraße 79 einrichten. Auch andere Wege, die in die Feldflur führen, müssen geschottert oder asphaltiert werden. Als latente Gefährdung entpuppt sich bei näherem Hinsehen die fehlende Abdeckung von großen Flächen ausgebeuteter Tongrube südlich der L 79. Hier war es eigentlich Auflage, die eingebrachten Flugsande und Gipse aus Kraftwerken mit einer Tonschicht abzudecken, um das Niederschlagswasser von diesen schädlichen Substanzen wegzuhalten. Geschehen ist dies unverständlicher Weise nicht, so die CDU-Vertreter. Über negative Auswirkungen auf das Grundwasser oder den nahen Leimersdorfer Bach müsse man sich ernsthafte Sorgen machen. Dem Vernehmen nach haben zahlreiche Privatleute im vorgesehenen Erweiterungsbereich Grundstücke erworben und wollen diese auf Dauer halten und nicht verkaufen. Das Bergrecht sieht glücklicher Weise keine Enteignungsmöglichkeit vor. Die Grafschafter Christdemokraten ermuntern diese Grundstücksbesitzer, standhaft zu bleiben, bis die Betreibergesellschaft die vorschriftsmäßige Abdeckung der Tongrubenfläche südlich der L 79 vorgenommen und auch im Übrigen einen verantwortungsvollen Umgang mit der Tongrube und den Menschen im Ortsbezirk Leimersdorf an den Tag gelegt hat. Zum Hintergrund: Die C.C. Holding mit Zentrale in Krefeld firmiert unter dem Firmenzweck Industrielle Konzepte zur Entsorgung, Aufbereitung und Verwertung. Weiter heißt es: Von Anfang an seit 1969 haben wir uns ausschließlich mit Entsorgen und Verwerten beschäftigt. Die C.C. Unternehmensgruppe ist seit vier Jahrzehnten innovativer Partner von Industrie und öffentlicher Hand: Wir sind anerkannte, unabhängige Spezialisten, wenn es um die Aufbereitung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen oder industriellen Nebenprodukten geht. C.C. Firmengründer Manfred Wierichs führt schon 2005 in einem Zeitungsartikel aus: Wir haben Genehmigungen, die über das Jahr 2020 hinausgehen, um sicherzustellen, dass wir weiter ablagern können. Auf der anderen Seite betreiben wir auch eine Tongrube (in Leimersdorf). Damit schaffen wir Raum, um dort obertägig Stoffe abzulagern, die in Ton eingebettet über 2020 hinaus eingelagert werden können. Das sind Eckpunkte, die uns in der Marktposition ziemlich absichern. Fazit der CDU-Grafschaft: wer der C.C. glaubt, sie wolle in Leimersdorf nur Ton abbauen und nichts ablagern, der hätte damals auch Walter Ulbricht geglaubt. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten. Hohe Wachsamkeit ist erforderlich!