Wer nichts tut, macht mit -
Helfen, statt wegsehen, ohne sich dabei selber zu gefährden, war das Thema mit dem sich die Senioren-Union der CDU Grafschaft bei einem Besuch der Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler beschäftigte. Neben zahlreichen Mitgliedern konnte der Vorsitzende Klaus Dücker auch Teilnehmer der Senioren- Union aus Bad Neuenahr-Ahrweiler mit Stadtverbands- und Kreisvorsitzenden Olaf Petersen begrüßen. Der Leiter der Polizeidienststelle in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Erster Polizeihauptkommissar Peter Krämer erläuterte zunächst die Struktur und die Aufgaben der Polizeiinspektion. So erfuhren die Besucher, dass für die ca. 40.000 Einwohner der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und der Gemeinde Grafschaft, dem Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion, rund 50 Polizei- und Kriminalbeamte zur Verfügung stehen. Im Leitstand der Inspektion laufen sowohl die Notrufe für die Rettungsdienste und Feuerwehr als auch das Bankenmeldesystem auf. Mit einer Standleitung zur Rettungsleitstelle in Mayen ist es möglich, dort verzugslos Rettungskräfte zu mobilisieren. Kriminalhauptkommissar Wilfried Manheller erläuterte anschließend die Kriminalstatistik, die im Inspektionsbereich insgesamt keine gravierende Steigerungsrate erkennen lässt. Er gab wertvolle Hinweise, wie gerade ältere Menschen durch vorbeugende Maßnahmen ihr Leben sicherer gestalten können und sich insbesondere vor Trickbetrüger schützen können. Im Hauptthema der Veranstaltung wurde festgestellt, dass die Bereitschaft zum Helfen bei Gewalttaten stark absinkt. Deshalb wurde bereits 2001 von der Landesregierung ein Programm mit dem Thema Gemeinsam gegen Gewalt aufgelegt. Wie im Fall Brunner, der kürzlich durch die Presse ging, führten Negativerlebnisse von Zeugen von Gewalttaten dazu, dass immer mehr Menschen aus Angst, sich selber in Gefahr zu bringen, statt zu helfen wegschauen. Um dem entgegenzuwirken, wurde durch die Polizei Rheinland-Pfalz mit dem Titel Wer nichts tut, macht mit als Anhalt für Zeugen von Gewalttaten folgende 6 Verhaltensregeln zusammengestellt — Ich helfe, aber ohne mich in Gefahr zu bringen. — Ich fordere andere direkt zur Mithilfe auf. — Ich beobachte genau und merke mir die Täter. — Ich organisiere Hilfe Notruf 110. — Ich kümmere mich um das Opfer. — Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung. Mit einer angeregten Diskussion, in der mit praktischen Beispielen die Handhabung dieser Regeln veranschaulicht wurde, endete der sehr informative Besuch bei der Polizei in Bad Neuenahr-Ahrweiler.