„Auf Weisung des Innenministers wurde das Einbruchsradar abgeschafft“: Sprecherin Elke Wolber kritisiert den niedrigen Personalstand bei der Polizei
In einem Gespräch mit der Sprecherin der Grafschafter „Bürgerhilfe“, Elke Wolber, informierten sich die beiden heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Horst Gies und Guido Ernst sowie den CDU-Vorsitzende der Grafschaft, Michael Schneider, über die Anliegen der Initiative. Wolber ist mit zahlreichen anderen, ehrenamtlich Tätigen seit einigen Jahren in den Dörfern der Grafschaft aktiv, die durch die Nähe zur Autobahn besonders gefährdet gegen Einbruchdiebstähle sind.
Elke Wolber: „Wir sind definitiv keine ‘Bürgerwehr‘, sondern arbeiten eng mit der hiesigen Polizei zusammen. Wir beobachten unsere Umgebung und gehen in Gruppen zusammen spazieren. Wenn uns bei den Spaziergängen etwa dunkle Häuser auffallen, sprechen wir die Bewohner an und machen sie darauf aufmerksam mit Licht zu arbeiten und das Haus nicht unbewohnt aussehen zu lassen. In der dunklen Jahreszeit sind wir verstärkt in den Abendstunden unterwegs, wenn die Bürger noch nicht zu Hause sind“.
Übereinstimmend stellte Elke Wolber gemeinsam mit den beiden CDU-Abgeordneten fest, dass die Polizeistärke im Kreis Ahrweiler nicht ausreichend ist. So gebe es bei Meldungen durch die Streifengänger oft den Fall, dass Polizeiwagen nicht oder zu spät verfügbar sind, um in den Dörfern den Verdachtsfällen nachgehen zu können. Gies und Ernst hatten dies auch schon im Herbst 2016 bei einer parlamentarischen Anfrage thematisiert. Hierbei hatte sich unter anderem ergeben, dass die Beamten der drei Polizeidienststellen in Remagen, Bad Neuenahr-Ahrweiler und Adenau über 15.000 Überstunden vor sich her schieben.
Auf Kritik stößt bei Elke Wolber auch, dass das sogenannte „Einbruchsradar“, in dem alle Einbrüche hier und aus der Umgebung im Bereich der Polizeidirektion Koblenz regelmäßig aufgelistet waren, nicht mehr veröffentlicht wird. Wolber zitiert hierzu eine Antwort der Polizei Koblenz: „Wir müssen lhnen leider mitteilen, dass der Einbruchsradar auf Weisung des Ministeriums des Inneren tatsächlich eingestellt wurde und derzeit eine Wiederaufnahme auch nicht beabsichtigt ist.“ Wolber bedauert dies, da damit die Bürger nicht mehr über den Stand der Dinge informiert sind und damit die Aufmerksamkeit gegenüber der Einbruchsgefahr sinken könnte. Horst Gies und Guido Ernst sicherten zu, dass sie dieser Frage nachgehen werden.
Während das Land Rheinland-Pfalz keine Zuschüsse für derartige Bürgerhilfen kennt, hat die Gemeinde Grafschaft auf Antrag der CDU Gelder bereit gestellt, um die Ehrenamtler mit Taschenlampen auszurüsten oder die notwendigen Hinweisschilder auf „Wachsame Nachbarn“ zu bezahlen. Der Grafschafter CDU-Vorsitzende Michael Schneider dazu: „Wir unterstützen gerne unser Bürgerinnen und Bürger, die sich mehrmals täglich auf die Rundgänge durch unsere Dörfer begeben und ein waches Auge auf ungewöhnliche Vorgänge haben.“ Horst Gies und Guido Ernst abschließend: „Das Thema der Sicherheit der Wohnungen und Häuser beschäftigt unsere Bürgerinnen und Bürger. Die Bemühungen der Bürgerhilfen müssen vom Land endlich besser unterstützt werden.“