CDU-Grafschaft strebt Ausgleich der Interessen von Karweiler und Tongrubenbetreiber an – Grundstückstausch soll verbesserten Hochwasserschutz für Bengen bringen: „Ja“ zur Erweiterung mit Abstand zur Bebauung und Anlage eines Erdwalles als Schutz für den Ort
Die CDU-Grafschaft strebt bei der anstehenden Haupterweiterung der Tongrube Ringen im Bereich des Ortsbezirkes Karweiler eine für alle Seiten verträgliche Lösung an. „Wir wollen, dass ein Abstand von 100 Metern vom Rand des neuen Abbaufeldes bis zur Wohnbebauung in Karweiler eingehalten wird. Ebenso setzen wir uns für die Anlage eines begrünten Erdwalls als Sicht‑, Staub- und Lärmschutz für die Ortslage Karweiler ein. Gleichzeitig stehen wir zu den berechtigen wirtschaftlichen Interessen der Kettiger Thonwerke, die seit 1929 in Lantershofen anssässig sind. Dies ist ein zuverlässiges Familienunternehmen, mit dem auch die Gemeinde Grafschaft seit vielen Jahren in guten Einvernehmen steht, “ so fasst es der CDU-Vorsitzende Michael Schneider zusammen. Unterstellt wird von den Christdemokraten auch, dass das zuständige Landesamt für Geologie einen Böschungswinkel wie bei der letzten Erweiterung so festlegen wird, dass Grubeneinbrüche vermieden werden.
Als erster Verfahrensschritt steht jetzt die Aufhebung eines in der Örtlichkeit nicht mehr benötigten Wirtschaftsweges an. „Die CDU will diesem anstehenden Verfahren zustimmen, wenn gleichzeitig ein Tausch der gemeindlichen Wirtschaftswegeparzellen mit einem Grundstück am Ringener Bach kurz vor dem Bereich ´Grasmühle‘ vonstatten geht. „Damit hätten wir eine wichtige Fläche für ein Kaskadenbauwerk im Bachverlauf gewonnen, das einen weiteren Schutz vor Starkregenereignissen für die Ortslage Bengen bringen wird“, ergänzt das Ratmitglied Richard Horn. Die Gemeindeverwaltung soll jetzt beauftragt werden, alle Verfahrensschritte so vorzubereiten, dass der Gemeinderat im Frühjahr die endgültigen Entscheidungen treffen kann.
Auch zur zukünftigen Verfüllung der Tongrube Ringen, die ja Gegenstand eines bergrechtlichen Abschlussbetriebsplanes in möglicherweise noch ferner Zukunft sein wird, hat die CDU eine klare Position: hier soll es nur eine Verfüllung mit unbelastetem Erdmaterial geben. Bei der bekannten Zuverlässigkeit des Betreibers haben wir aber auch keinerlei Zweifel, dass dies so sein wird,“ betont Michael Schneider „In Lantershofen wird die dortige Grube seit vielen Jahren in dieser Weise verfüllt.“ Dies haben die Vertreter der Kettiger Thonwerke auch bei einem Ortstermin im September 2020 klar erklärt, ebenso wie ihre Bereitschaft, einen Schutzwall rund um die Abbaufläche anzulegen. Auch der zuständige Vertreter des Landesamtes für Geologie hatte im Herbst sehr konstruktiv an diesem möglichen Szenario mitgewirkt. „Wir Kommunalpolitker aber vor allem auch die anwesenden Bürgerinnen und Bürger aus Karweiler fühlten sich in ihren Fragen und Sorgen ernst genommen.“